zur Erinnerung

Abschied ist ein leises Wort

Kant, Hermann

Böhnke-Kuckhoff, Ursula

Rasch, Carlos

Klein, Eduard

Wolf, Christa

Frühauf, Klaus

Thürk, Harry

Neumann, Karl

Petersdorf, Jochen

Hannes Hegen

Schnabl, Siegfried

Siebe, Hans

Schulz, Helmut H

Ender, Klaus


Karl Neumann * 30. Juni 1916 in Eilenburg, Kreis Delitzsch, Provinz Sachsen;
† 09. April 1985 in Radewege, Kreis Brandenburg-Land
( 68 Jahre )

Karl Neumann jun. wurde als Sohn des Schneiders Karl Neumann und der Marie Elsa geb. Brenne in Eilenburg in der Wallstraße 2 geboren.

Er liebte besonders die Regionen um Mulde und Mühlgraben und verbrachte dort viel Zeit. Seine Bücher legen davon Zeugnis ab.

Nach seiner Schulzeit in seiner damals preußischen Geburtsstadt Eilenburg erlernte er dort das Malerhandwerk und arbeitete dann in seinem Beruf.

1939 zum Militär eingezogen, geriet er am Ende des Zweiten Weltkriegs, währenddessen er 1943 seine Frau Christa geheiratet hatte, in sowjetische Kriegsgefangenschaft, aus der er 1946 entlassen wurde. Auf Grund seiner schweren Verletzungen - er verlor ein Bein - konnte er seinen erlernten Beruf nicht mehr ausüben.

Aus diesem Grund versuchte er sich in anderen Berufen und absolvierte letztlich in Erfurt ein Studium zum Fachlehrer für Kunsterziehung. Danach war er in Dessau-Süd als Lehrer tätig. Ab 1958 arbeitete Karl Neumann als Internatsleiter und Lehrer für Kunsterziehung im Kreis Brandenburg-Land, darunter in Ziesar und Radewege. Dort begann er seine ersten Bücher für Kinder und Jugendliche zu verfassen. Auf Grund von deren Erfolg ließ er sich 1972 als freier Schriftsteller in Brielow bei Brandenburg an der Havel nieder.

Mit seinen Büchern zählte er zu den bedeutendsten Kinder- und Jugendbuchautoren der DDR, von vielen seiner Werke gab es vor allem in Osteuropa übersetzte Ausgaben. Dabei kehrt er in keinem seiner Bücher den belehrenden Lehrer heraus, sondern lässt die Geschichte durch Detailtreue, Anschaulichkeit und ausgewogene Komposition für sich selber sprechen.

Der Ort der Handlung ist seine Heimatstadt Eilenburg und die Umgebung, wobei die Stadt in den Romanen Eulenberg heißt.

Auch die Fortsetzung "Frank und Irene" erreichte bis heute elf Auflagen. Der Erfolg zog als dritten Band "Frank bleibt Kapitän" nach sich. Im Buch "Das Mädchen hieß Gesine...", das 15 Auflagen erlebte und auch verfilmt wurde, rechnet er mit der faschistischen Ideologie ab. Außerdem ist er einer der ersten Autoren der DDR, der - mit seinem Werk "Ulrike" - die Sexualität zwischen Jugendlichen thematisiert.

Seine Bücher "Frank" und "Frank und Irene" sowie "Frank bleibt Kapitän" führen uns in die Eilenburger Muldelandschaft.

An der Stelle, wo früher in Eilenburg sein Geburtshaus stand, erinnert heute eine Gedenktafel an ihn.

Sie nennen ihn Speckfrank und Dorftrottel, den Neuen, der von nun an ihr Klassenkamerad sein soll. Seine Klamotten sind dreckig und Eltern hat er keine, wohnt bei der Tante, die Mutter tot und der Vater weit weg.

Doch bald zeigt sich, wer von den Schülern der 8a Mut und Kraft und Durchhaltevermögen besitzt, denn der Bau eines Kanus in den Nachkriegsjahren verlangt den ehrlichen Einsatz aller.

Frank hat es vielleicht am schwersten, aber seine Abenteuerlust machen ihn stark genug, einen Traum wahr werden zu lassen.

Mittelpunkt des zweiten Bandes von Karl Neumann ist das Heranreifen des Jungen Frank zu einem Jugendlichen, der seinen Platz in der Gesellschaft sucht, dabei aber nicht widerspruchslos alles akzeptiert.

Dieser Roman schildert die brennenden Fragen junger Menschen, ihre Schwierigkeiten, da sie einen Beruf wählen und in ihm ihren Mann zu stehen haben, bezieht das Verhältnis zur Schule und zum Elternhaus in dieser entscheidenden Lebenszeit mit ein - und weiß zart, sehr leise auch von der ersten Liebe zu erzählen.

© infos-sachsen / letzte Änderung: - 17.07.2023 - 09:04